Grüne Raesfeld – Mobilität

Antwort der Grünen Raesfeld zur Anfrage der Borkener Zeitung zum Wochenthema Mobilität

wo sehen Sie in der Gemeinde Verbesserungspotential?

wie lässt sich der Radverkehr fördern?

was kann getan werden, um den ÖPNV zu stärken?

Mobilität

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen in allen Bereichen zurückgefahren werden. Im Strom- und zum Teil im Wärmesektor konnten in den letzten Jahren Erfolge erzielt werden. Der Verkehrssektor bleibt mit steigenden Emissionen ein großes Sorgenkind.

Bündnis 90/Die Grünen setzen sich für eine Verringerung des motorisierten Individualverkehrs ein. Das setzt eine langfristige Verhaltensänderung der Menschen voraus. Insbesondere im innerörtlichen Verkehr sehen wir große Potentiale zur Vermeidung unnötiger Fahrten.

Wir möchten, dass der Rad- und Fußverkehr zu Lasten des PKW gefördert wird. Damit lassen sich auch Lärmbelastungen und Unfallgefahren reduzieren. Unser Lebensumfeld ist stark auf die Benutzung des Autos ausgerichtet. Straßenbau und Einrichtung von Parkmöglichkeiten verschlingen viel Geld und Raum und versiegeln unsere Landschaft. Wir möchten andere Verkehrsträger und -konzepte in den Vordergrund rücken.

In der Folge kann der innerörtliche Bereich als wichtiger Erholungs-, Freizeit- und Erfahrungsraum lebenswerter entwickelt werden.

BZ: Wo sehen Sie in der Gemeinde Verbesserungspotential?

Wir möchten zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und Förderung des Rad- und Fußverkehrs wo möglich Verkehrsberuhigungen umsetzen. In Einzelfällen (z. B. Hoher Weg) stellen wir uns zudem eine Sperrung für den motorisierten Durchgangsverkehr vor (Anlieger frei).

Der ÖPNV muss als Alternative zum Individualverkehr gestärkt werden (siehe Beantwortung der letzten Frage).

Der Prozess der Verhaltensänderung muss durch eine Werbekampagne gestützt werden.

Zur Substitution von Verbrennern muss eine hinreichende Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Es sollten an deutlich ausgewiesenen Plätzen (Hinweisschilder) ähnlich wie in den Niederlanden mehr als zwei (Schnell-)Ladepunkte angeboten werden. Die Gemeinde muss durch konsequente Benutzung von alternativen Antrieben in ihrem Fuhrpark ihre wichtige Vorbildfunktion besetzen.

BZ: Wie lässt sich der Radverkehr fördern?

Radwege und -streifen sollten breit und gut (farblich) markiert eingerichtet werden, wenn möglich mit baulicher Trennung vom restlichen Straßenraum.

Dem Radverkehr sollte an Begegnungspunkten Vorrang eingeräumt werden.

Wir regen die Aufstellung von vernünftigen Fahrradständern (große Bügel), die dann auch für Lasten- und Spezialräder geeignet sind, an.

Wir wünschen uns eine noch bessere Ausweisung von interkommunalen Radverbindungswegen abseits der Hauptstraßen.

BZ: Was kann getan werden, um den ÖPNV zu stärken?

Nach unserer Einschätzung lässt sich durch Einrichtung von vernetzten (!) Taktfahrplänen mit an das Verkehrsaufkommen angepassten Fahrzeuggrößen (ggf. finanzielle Förderung / Absprachen mit den Busunternehmern für entsprechende Anschaffung von verschiedenen und umweltfreundlicheren Fahrzeugen im Fuhrpark) die Attraktivität des ÖPNV stärken. Eine bessere Anbindung an die Bahnhöfe Rhade, bzw. Dorsten und Wesel, aber auch an den Schnellbus S75 (Richtung Bocholt bzw. Münster) muss geprüft werden.

Nicht zuletzt muss die Schwelle zur Benutzung des ÖPNV durch günstige und einfach zu verstehende Tarife herabgesetzt werden. Für Schüler und Auszubildende stellen wir uns einen weitgehend kostenlosen ÖPNV vor, für finanzschwache Menschen einen tragbaren Sozialtarif. Insgesamt muss der ÖPNV stärker beworben werden.