Unsere Ziele für Raesfeld

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Natur

Der Druck auf heimische Artenvielfalt ist groß, die Gründe vielfältig. Auch in der Gestaltung und Bewirtschaftung der Ortskerne kann noch viel verbessert werden. Ein Grünflächenkonzept mit naturschutzfachlicher Orientierung an unseren Naturraum kann hilfreich sein.

Auf kommunaler Ebene setzen wir uns dafür ein, dass

  • Klimaschutz konsequent verfolgt wird
  • die Ortsentwicklung den kommenden Herausforderungen (Hitze/Dürre) des Klimawandels Rechnung trägt, z. B. durch Schaffung von mehr naturnahen Grünanlagen und Begrünung ungenutzter (Dach-)Flächen auch zur Steigerung der Wohnqualität
  • die Pestizidbelastungen (auch in Hausgärten) zurückgefahren werden
  • auf Düngung von Grünanlagen verzichtet wird
  • die Lichtverschmutzung reduziert wird
  • sparsam mit dem begrenzten Gut Fläche umgegangen wird
  • vorgeschriebene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden und die Landwirtschaft dafür als Partner gewonnen wird
  • „Schottergärten“ verhindert werden
  • die Gemeinde „schwammartig“ wird und durch Entsiegelung und mit der Versickerung von anfallendem Regenwasser und/oder Installation von Einrichtungen zur Nutzung von Regenwasser (Zisternen etc.) die zurückgehenden Grundwasserstände stützt
  • bei der Bepflanzung von Grünanlagen heimische Gehölze/Pflanzen verwendet werden. Wenn klimawandelbedingt wärmeliebendere Arten gewählt werden sollen, muss der Blick nach Südeuropa, nicht nach Amerika oder Asien gehen.
  • Obstwiesen und Hecken angelegt werden
  • Nisthilfen z. B. für Vögel und Insekten angeboten werden
  • öffentliche Grünflächen in der Bewirtschaftung extensiviert werden und z. B. gezielt zumindest in Teilbereichen hoch gewachsene Kraut- und Staudenfluren erhalten und geschaffen werden
  • Blühstreifen mit heimischen Arten entwickelt werden
  • die Gemeinde endlich die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) konsequent verfolgt und unsere Gewässer in diesem Sinne entwickelt

In Bezug auf den Naturpark Hohe Mark ist hier folgendes zu beachten:

Die Kategorie Naturpark ist durch das Bundesnaturschutzgesetz definiert. Danach sind Naturparke einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die überwiegend Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete sind, der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen und in denen zu diesem Zweck eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt wird und besonders dazu geeignet sind, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern. Naturparke sollen auch der Bildung für nachhaltige Entwicklung dienen. Sie sollen eine große Arten- und Biotopvielfalt und eine durch vielfältige Nutzungen geprägte Landschaft aufweisen.

Die dahinter stehende Idee ist ein Schutz durch Nutzung, ähnlich wie bei Biosphärenreservaten.

Diese Idee sehen wir durch die Entwicklung der letzten Jahre, insbesondere durch die der sogenannten konventionellen Landwirtschaft, aber auch anhaltenden Flächenverbrauch, gefährdet. Wiesen und Weiden sind weitgehend verschwunden, Ackerlagen so intensiv bewirtschaftet, dass ehemals weit verbreitete typische Arten, wie z. B. Feldlerche, Rebhuhn, Brachvogel, Hase, zu verschwinden drohen.

Die Gemeinde muss sich deutlich stärker für die Schutzziele engagieren, damit der Schutzstatus nicht zu einem bloßen Marketing-Label verkommt. Werbung ist aus unserer Sicht notwendig, aber nicht ausreichend.

Wohnen und Arbeiten

Die Wohnung ist der private Rückzugsraum und Bereich zur Erholung, Entspannung und Ernährung. Arbeit schafft Einkommen und gesellschaftliche Anerkennung. In diesen Bereichen hat die Gemeinde eine große Gestaltungskompetenz. Arbeiten ist durch die zunehmende Digitalisierung großen Veränderungen unterworfen. Durch die Corona-Auswirkungen hat das Thema „Homeoffice“ an Bedeutung gewonnen. Hier ist Raesfeld durch die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser-Anschlüssen sehr gut aufgestellt.

Die Gestaltungsmöglichkeiten möchten wir nutzen. Die Behandlung der Themen Wohnen und Arbeiten möchten wir mit übergeordneten Grundsätzen verbinden. Diese Ziele lauten:

  • Klimaschutz konsequent berücksichtigen und umsetzen
  • Natur- und Freiraumschutz beachten
  • Flächenverbrauch zurückfahren
  • umweltschädlichen Verkehr wo möglich vermeiden

Auf kommunaler Ebene setzen wir uns dafür ein, dass

  • bei der Aufstellung von Bebauungsplänen Vorgaben für einen konsequenten Klimaschutz und ökologisches Bauen gesetzt werden (z. B. +Energiehäuser) und Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien verpflichtend installiert werden
  • die thermische Gebäudesanierung forciert wird
  • die Lichtverschmutzung reduziert wird
  • sparsam mit dem begrenzten Gut Fläche umgegangen wird
  • vorgeschrieben Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden und die Landwirtschaft dafür als Partner gewinnen
  • die Ortsentwicklung den kommenden Herausforderungen (Hitze/Dürre) des Klimawandels Rechnung trägt, z. B. durch Schaffung von mehr naturnahen Grünanlagen und Begrünung ungenutzter (Dach-)Flächen auch zur Steigerung der Wohnqualität
  • die Gemeinde „schwammartig“ wird und durch Entsiegelung und mit der Versickerung von anfallendem Regenwasser und/oder Installation von Einrichtungen zur Nutzung von Regenwasser (Zisternen etc.) die zurückgehenden Grundwasserstände stützt
  • sozialer Wohnungsbau mit ökologischen Mindeststandards in Raesfeld gestärkt wird
  • alternative Lebensformen, z. B. Alten-WGs, bei Bedarf unterstützt werden
  • die Landschaft und der innerörtliche Bereich als wichtige Erholungsräume naturnäher entwickelt werden
  • Gewerbeansiedlung nicht als kommunaler Wettbewerb gesehen wird
  • Partnerschaften der Schulen mit Unternehmen für einen besseren Übergang von Schule zu Beruf unterstützt werden
  • die Potentiale der Kinder und Jugendlichen gefördert werden, damit sie größtmögliche Chancen in der Wissensgesellschaft und damit auf dem Arbeitsmarkt haben
  • ausreichende Plätze in der Ganztagsbetreuung zur Verfügung stehen
  • kostenloser ÖPNV für Schüler und Auszubildende zur Verfügung steht und ein Sozialtarif für finanzschwache Menschen angeboten wird
  • der Rad- und Fußverkehr zu Lasten des PKW gefördert wird
  • Kurzzeitpflege und ambulante Pflege verbessert und gestärkt werden
  • Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt berücksichtigt werden
  • Geflüchtete auf dem ersten Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft Zukunftsperspektiven erhalten
  • bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken ökologisch und klimafreundlich wirtschaftende Unternehmen bevorzugt werden

Familie

Die Familie ist Hort der uns engsten und vertrautesten Menschen. Hier finden wir Geborgenheit und Unterstützung in jeder Lebenslage. Dabei liegt uns das Wohlergehen und eine positive Entwicklung der Jüngsten, der Kinder, besonders am Herzen.

Die Versorgung mit Kindergartenplätzen ist in Raesfeld über die letzten Jahren stark erhöht worden. Ob es reicht muss immer wieder neu überprüft werden. In diesem Thema herrschte zwischen den Parteien in Raesfeld zurückliegend weitgehende Einigkeit.

Auf kommunaler Ebene setzen wir uns dafür ein, dass

  • der Kindergarten als wichtiger Lern- und Erfahrungsraum vorbildlich energiesparend und klimafreundlich gestaltet wird.
  • die Trägerschaft der Kindergärten zukünftig weiter diversifiziert wird
  • bei der Auswahl von Trägern für uns wichtige Kriterien berücksichtigt werden. Der Träger darf seine Mitarbeiter nicht nach Konfession, Familienstand oder Wahl seiner Lebensform einstellen/kündigen.
  • in Kindertagesstätten und Schulen ein kostenloses gesundes Mittagessen angeboten wird
  • das gute Sportangebot in Raesfeld gestützt wird
  • die Landschaft und der innerörtliche Bereich als wichtige Spiel- und Erfahrungsräume naturnäher entwickelt werden
  • zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und Förderung des Rad- und Fußverkehrs wo möglich Verkehrsberuhigungen umgesetzt werden
  • das Angebot an Spielplätzen weiterentwickelt wird
  • die Potentiale der Kinder gefördert werden, damit sie größtmögliche Chancen in der Wissensgesellschaft und damit auf dem Arbeitsmarkt haben
  • ausreichende Plätze in der Ganztagsbetreuung zur Verfügung stehen

Schule

Die Schulen schaffen eine zentrale Grundlage zur Teilnahme an der Wissensgesellschaft. Hier werden grundlegende Fähigkeiten für das spätere Berufsleben entwickelt.

Über die letzten Jahre ist es immer wieder gelungen, Raesfeld als Standort auch einer Sekundarstufe zu erhalten. Die offene Ganztagsbetreuung und Schulsozialarbeit bewerten wir als vergleichsweise gut. In diesem Themenkomplex herrschte zwischen den Parteien in Raesfeld zurückliegend weitgehende Einigkeit. Die Sicherung der Grundschulstandorte ist vor allem eine Frage der demographischen Entwicklung in Raesfeld. Diese möchten die Grünen durch familienfreundliche Lebensumfeldgestaltung günstig beeinflussen.

Aktuell stellt sich die Frage nach einem „Plan B“ für die Gesamtschule nicht. Wir sind zuversichtlich, dass das Konzept trägt. Sollte sich die Situation wider Erwarten deutlich verschlechtern, werden wir dann konstruktiv Lösungen suchen und finden.

Auf kommunaler Ebene setzen wir uns dafür ein, dass

  • Schulen als wichtiger Lern- und Erfahrungsraum vorbildlich energiesparend und klimafreundlich gestaltet werden
  • Schulen zur Teilhabe eingeschränkter Menschen konsequent barrierefrei sind
  • in Schulen ein kostenloses gesundes Mittagessen angeboten wird
  • die technische Ausstattung der Schulen auf Stand der Zeit gehalten wird
  • bei gegebenen Covid-19-Einschränkungen das Homeschooling auch für SchülerInnen aus sozial schwachem Umfeld sichergestellt wird
  • nach Möglichkeit Schulgärten eingerichtet und unterstützt werden, damit die jungen Menschen in unserer digitalisierten Welt Lebensmittel kennen und zu schätzen lernen. Darüber hinaus können Schulgärten einen zusätzlichen Lernraum zum Erkennen ökologischer Zusammenhänge bieten
  • das gute Sportangebot in Raesfeld gestützt wird
  • die Landschaft und der innerörtliche Bereich als wichtige Spiel- und Erfahrungsräume naturnäher entwickelt werden
  • zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und Förderung des Rad- und Fußverkehrs wo möglich Verkehrsberuhigungen umgesetzt werden
  • die Potenziale der Schüler gefördert werden, damit sie größtmögliche Chancen in der Wissensgesellschaft und damit auf dem Arbeitsmarkt haben

Mobilität

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen in allen Bereichen zurückgefahren werden. Im Strom- und zum Teil im Wärmesektor konnten in den letzten Jahren Erfolge erzielt werden. Der Verkehrssektor bleibt mit steigenden Emissionen ein großes Sorgenkind.

Bündnis 90/Die Grünen setzen sich für eine Verringerung des motorisierten Individualverkehrs ein. Das setzt eine langfristige Verhaltensänderung der Menschen voraus. Insbesondere im innerörtlichen Verkehr sehen wir große Potentiale zur Vermeidung unnötiger Fahrten.

Wir möchten, dass der Rad- und Fußverkehr zu Lasten des PKW gefördert wird. Damit lassen sich auch Lärmbelastungen und Unfallgefahren reduzieren. Unser Lebensumfeld ist stark auf die Benutzung des Autos ausgerichtet. Straßenbau und Einrichtung von Parkmöglichkeiten verschlingen viel Geld und Raum und versiegeln unsere Landschaft. Wir möchten andere Verkehrsträger und -konzepte in den Vordergrund rücken.

In der Folge kann der innerörtliche Bereich als wichtiger Erholungs-, Freizeit- und Erfahrungsraum lebenswerter entwickelt werden.

Wir möchten zur Vermeidung von Verkehrsunfällen und Förderung des Rad- und Fußverkehrs wo möglich Verkehrsberuhigungen umsetzen. In Einzelfällen (z. B. Hoher Weg) stellen wir uns zudem eine Sperrung für den motorisierten Durchgangsverkehr vor (Anlieger frei).

Radwege und -streifen sollten breit und gut (farblich) markiert eingerichtet werden, wenn möglich mit baulicher Trennung vom restlichen Straßenraum.

Dem Radverkehr sollte an Begegnungspunkten Vorrang eingeräumt werden.

Wir regen die Aufstellung von vernünftigen Fahrradständern (große Bügel), die dann auch für Lasten- und Spezialräder geeignet sind, an.

Wir wünschen uns eine noch bessere Ausweisung von interkommunalen Radverbindungswegen abseits der Hauptstraßen.

Der ÖPNV muss als Alternative zum Individualverkehr gestärkt werden.

Nach unserer Einschätzung lässt sich durch Einrichtung von vernetzten (!) Taktfahrplänen mit an das Verkehrsaufkommen angepassten Fahrzeuggrößen (ggf. finanzielle Förderung / Absprachen mit den Busunternehmern für entsprechende Anschaffung von verschiedenen und umweltfreundlicheren Fahrzeugen im Fuhrpark) die Attraktivität des ÖPNV stärken. Eine bessere Anbindung an die Bahnhöfe Rhade, bzw. Dorsten und Wesel, aber auch an den Schnellbus S75 (Richtung Bocholt bzw. Münster) muss geprüft werden.

Nicht zuletzt muss die Schwelle zur Benutzung des ÖPNV durch günstige und einfach zu verstehende Tarife herabgesetzt werden. Für Schüler und Auszubildende stellen wir uns einen weitgehend kostenlosen ÖPNV vor, für finanzschwache Menschen einen tragbaren Sozialtarif. Insgesamt muss der ÖPNV stärker beworben werden.

Zur Substitution von Verbrennern muss eine hinreichende Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Es sollten an deutlich ausgewiesenen Plätzen (Hinweisschilder) ähnlich wie in den Niederlanden mehr als zwei (Schnell-)Ladepunkte angeboten werden. Die Gemeinde muss durch konsequente Benutzung von alternativen Antrieben in ihrem Fuhrpark ihre wichtige Vorbildfunktion besetzen.